TA 52, ein französischer Autotransporter

Ähnlich wie in Deutschland entwickelten sich auch in Frankreich nach dem zweiten Weltkrieg die Autohersteller sehr stark. Doch während die DB ersteinmal auf normale Flachwagen und gedeckte Wagen mit Stirnwandtüren im Autotransport einsetzte und erst Ende der 50er Jahre verstärkt auf spezielle doppelstöckige Autotransportwagen (und dann auch 3 und 4 achsige mehrteilige Wagen) setzte wurden in Frankreich sehr früh lange 2 achsige Einzelwagen gebaut.

 

Ab 1952 wurde der hier vorgestellte Transportwagen gebaut und bekam das Gattungszeichen Hzf.

Unter den Autotransportern wurde er bekannt als TA 52, später als mehrachsige Wagen dazukamen als TA 252 (2 Achsen, Baujahr 1952) bezeichnet. Eine zweite Version kam dann noch der TA 52 long dazu, bei gleichem Achsstand von 9,02m wurden die Überhänge um je 0,90m verlängert. Dadurch war es dann möglich speziell die kleinen Fahrzeuge wie 2CV und R4 mit 5 Fahrzeugen/Ebene zu verladen.

 

Beim „normalen“ TA 52 war die Ladelänge auf 3 Limosinen ausgelegt, R16, Peugot 307 bzw später 308, von den kurzen Autos passten zwar 4 Stück drauf, jedoch war dann noch ein ganzes Stück verschenkte Ladelänge vorhanden.

 

Eingesetzt wurden die Wagen anfangs wie jeder andere Güterwagen auch, er war Übergangsfähig zu anderen Bahnen und trug daher das damals noch übliche „T“ als Transitzeichen. Ende der 50er Jahre wurden die Bestimmungen des UIC jedoch dahingehend geändert das uneingeschränkt übergangsfähige Wagen einen maximalen Achsstand von 9m haben dürfen. Somit bekam der TA 52 nicht mehr das damit neu eingeführte RIV-Zeichen. Die Wagen wurden somit verstärkt im Inlandsverkehr von den Herstellerwerken zu großen Haupthändlern in Ganzzügen eingesetzt und waren dementsprechend beschriftet. International wurden die Wagen dann durch Neubauten, mitlerweile auch 3achsig, ersetzt.

 

Da der Modellbahner aber findig ist und auch bei der echten Eisenbahn fast alles möglich ist kann man einem fachkundigen Besucher auf Ausstellungen ja was von der Übernahmevereinbahrung für diesen speziellen Transport erzählen. Ein Händler hatte erheblichen Bedarf und normale RIV-Wagen standen gerade nicht zur Verfügung, daher stellte man bei der DB den Antrag auf Übernahme nicht RIV konformer Wagen, was die DB zum Wohle Ihres Kunden auch genehmigte. Schließlich möchten die TT-Preiserlein nun auch die endlich erhältlichen Peugeot und Renault geliefert bekommen.

 

Es gab 2 große französische Waggonvermieter die diesen Wagen einsetzten, die STVA und die GEFCO. Beide Einsteller hatten wohl so Ihre eigenen Gepflogenheiten was die Ausstattung der Wagen anbelangte. Während man bei der STVA noch die Notwendigkeit sah vom Boden aus per fester Leiter zum Oberdeck zu kommen und ihren Wagen auch eine Handbremse, das sogar beidseitig per Kurbel, spendierte war das bei GEFCO anscheinend alles unnützer Ballast. Fotos belegen eindeutig das weder eine Leiter noch Handbremskurbeln vorhanden waren. Dafür sah GEFCO wohl ein großes Werbepotential an den Wagen und versah die Geländer vom Oberdeck mit großen Blechtafeln auf dem der Firmennahme und die angefahrenen Orte der Zwischenhändler angeschrieben waren. Dazu kommen dann im Laufe der Zeit weitere Nutzer, so hatte zum Beispiel Citroen eigene Wagen die auch Werbetafeln, jedoch deutlich kleinere, am Oberdeck hatten. Dazu kommen dann noch die diversen Farben der einzelnen Firmen, GEFCO´s schwarzgrau wich dann einem dunkelgrau und auch die STVA wurde dann dunkler und näherte sich GEFCO an. Die angesprochenen Citroen-Wagen waren grün aber auch grau lackiert.

 

 

Doch kommen wir zum Modell.

 

Auch hier ist zum Schutz vor Transportschäden, insbesondere am oberen Geländer, ein massiver Rahmen um den Wagen gelegt.

Alles in allem wieder sehr gründlich reinigen bis der Wagen im trockenen Zustand wirklich weiß und nicht mehr Durchsichtig ist. Mehrfaches reinigen mit ein bis zwei Trocknungstagen dazwischen ist einem massiven eintägigen reinigen deutlich vorzuziehen.

 

Danach kann der Rahmen seitlich aufgeflext werden. Anstelle des flexens kann man auch sägen, jedoch ist ein durchzwicken mit Seitenschneider nicht ratsam solange man irgendwo eine Verbindung zum Modell selbst hat. Das Material bricht dann so unvorhersehbar an irgendeiner Stelle und kann unter umständen am Modell etwas beschädigen.

 

Wenn der obere Teil vom Rahmen entfernt ist kann man das Geländer und sonst gewünschte Teile mittels flüssigem Sekundenkleber tränken und sich die Poren vollziehen lassen um die Festigkeit zu erhöhen.

 

Das Modell selbst besteht aus 2 Teilen, dem eigentlich kompletten Wagen mit allem drum und dran sowie einer unten am Wagen angebrachten beweglichen Ladebühne die dann sozusagen als letzter Schritt an seine Stelle gelegt oder auch geklebt wird. Das ist nötig wenn man den Wagen beladen möchte. Ich habe es zwar geschafft ein Auto bei meinem Prototypen in die untere Ebene und auch wieder rauszubekommen, ohne das Auto oder den Wagen zu beschädigen, aber empfehlenswert ist das nicht.

 

Für meinen Teil habe ich mich sogar entschieden die untere Ebene nicht mehr zu bestücken da auf einem Modultreffen der Wagen ja ständig be- und entladen wird reicht es für die Optik nur auf der oberen Ebene Fahrzeuge aufzustellen.

Nach eigenem Ermessen kann man noch Ecktritte am Fahrzeug anbringen und der Wagen ist fertig zur Lackierung. Eine Lackierempfehlung werde ich noch erstellen so das man sich zwischen den Epochen und Wagenvermietern entscheiden kann.

Die Beschriftung wurde wieder durch Andreas Nothaft erstellt und werden demnächst auch erhältlich sein.

 

Vorgesehen sind erstmal :

Nach einkleben und einstellen der PEHO-Kupplungskulissen und einsetzen der Achsen ist der Wagen einsatzbereit. Jetzt steht dann die Entscheidung an das Bühnenteil fest einzukleben oder nur einzuklemmen um die untere Ladeebene doch mal bedienen zu können.

 

Zum Ladegut sind natürlich die entsprechenden Fahrzeuge von Gabor, genau das Ladegut der Wahl.

Der Peugeot 308 muss wohl bei der unteren Ebene etwas „tiefer“ gelegt werden, also die Reifen etwas abfeilen. Zumindest die Fahrzeuge die in den Schrägen stehen. Leider konnte ich das, bedingt durch die Materialstärken beim Drucken, nicht ganz vermeiden.

 

Beim Renault 16 sieht es da schon besser aus weil er insgesamt flacher ist.

Da bei mir die PKW auch mal wechseln sollen und einzelne PKW auf dem Wagen immer hin und herspringen habe ich immer 3 Stück auf einen durchsichtigen, nicht zu dünnen, PVC-Streifen zu kleben. Dieser sitzt flexibel zwischen den Rädern so das die Räder selbst in der Spurrille auf dem Wagen stehen und sich die Autos im unteren Bereich der Wannenform des Ladedecks anpassen können.

Trotz allem habe ich für mich einen tollen Hingucker in internationalen Zügen gefunden, für Deutschland zugegeben sehr speziell.

Der doch sehr grazile und vor allem fragile Wagenaufbau ist, mit Ausnahme der oberen Geländer, doch ausreichend fest.

Die Laufeigenschaften waren von Anfang an gut, selbst auf einem Modulablaufberg ist er mehrfach anstandslos durch die vorhanden Weichenstraße gerollt ohne zu springen oder zu entgleisen. Mitlerweile habe ich alle meine gedruckten Wagen zusätzlich noch mit PEHO-Achslagerbuchsen versehen was den Laufeigenschaften und vor allem der Langlebigkeit des verwendeten Druckmaterial sicher keinen Abbruch tut.

 

Es ist vor allem kein Wagen von der Stange. In H0 ist der Wagen bei  MAKETTE  im Programm, wer sich über die Varianten informieren möchte kann das gern mal machen.

 

 

Servus Heiko

Bilder und Text Heiko M.

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