Einige Wagen werden wohl auf Jahre hinaus nicht als Großserienmodell erscheinen da doch noch zu viele Standardwagen in TT fehlen.
Zu diesen Wagen zählen wohl auch die schmalen Fährbootwagen für den Verkehr nach Großbritannien. Hier sind im Laufe der Jahrzehnte einige Wagenbauarten bei DRG und DB entstanden um ein Umladen der Güter vermeiden zu können.
Der Rbmms 55 gehört zu den Nachkriegsbauarten der DB. Mit den allseits vertrauten Rlmms 56 haben die Wagen nicht allzuviel gemein. Ihnen gegenüber sind sie nicht nur deutlich schmaler sondern auch wesentlich kürzer. Das Fahrwerk des Rbmms 55 stimmt nicht nur mit den gedeckten Fährbootwagen sondern, in verbreiteter Form, auch mit dem des Glms 50 überein.
Das Zeitalter des 3D-Druckes hat ja auch schon vor geraumer Zeit die Modelleisenbahn erreicht. Durch entsprechende Angebotslücken und eigene Wünsche gefördert kann jeder zum Konstrukteur seines persönlichen Wunschmodells werden und es anderen anbieten. Eine problemlose Reproduzierbarkeit ist ja gewährleistet.
Beim durchblättern der Modellbahnangebotsseiten bei Shapeways bin ich nicht nur auf einige schon vorhandene TT-Modelle, meist im Zubehörbereich, gestoßen sondern auch auf einige interessante Güterwagenmodelle in anderen Nenngrößen.
Im Angebot von "DW_N_Bahn" bin ich auf den hier vorgestellten Rbmms 55 in N aufmerksam geworden. Ich kontaktierte den Konstrukteur bezüglich einer Änderung der Konstruktion für TT. Dem Wunsch kam er nicht einfach nur mit einer Umskalierung auf 1:120 nach sondern änderte die Konstruktion bezüglich Achsaufnahme, Raddurchmesser und Kulissenaufnahme (auch bei N-Bahnern ist die Horn-Kulisse ein Begriff) zu einem echten TT-Modell.
(Bild 1, 2 und 3)
Nach Erhalt des gedruckten Modells war eine sehr gründliche mehrfache Reinigung im Ultraschallbad erforderlich. Danach sind sehr vorsichtig die Stege vom Schutzrahmen zum Modell zu durchtrennen. Die Vorsicht ist nicht unbegründet da z.B. in den Stirnrungen die Löcher am oberen Ende vorhanden sind und die Runge leicht an der Stelle abreißen kann.
Als nächstes sollten sofort Radsätze in die Achsaufnahmen eingelegt werden damit die Bremsklötze vor dem abbrechen geschützt werden. Die Aussparung im Boden ist für eine entsprechende Gewichtsplatte vorgesehen an welche dann der Luftbehälter und die beiden Bremszylinder für Druck- und Saugluftbremsanlage anzukleben sind. Mehr Montagearbeiten sind an diesem Modell nicht durchzuführen.
(Bild 4, 5 und 6)
Der nächste Schritt ist dann die Lackierung des Modells entsprechend der gewünschten Epoche. Eine Beschriftung ist unter http://www.modellbahndecals.de erhältlich.
Für die Horn-Kulissen sind entsprechende Ausschnitte im Boden eingedruckt. Sie haben in Längsrichtung etwas Spiel so das man sich den Pufferabstand individuell einstellen kann. Ganz zum Kopfstück geschoben erhält man etwa 3mm Pufferabstand, nach hinten geschoben entsprechend weniger.
Nachdem dann wieder die Achsen montiert und die Kupplungen eingestellt sind ist der neue Wagen einsatzbereit und besticht durch die schmale Optik ungemein.
(Bild 7, 8 das wird nachgereicht :) und 9 )
Einzig der Preis lässt ihn (noch) nicht zu einem Massenmodell werden aber auch hier wird die Entwicklung der Technik nicht Halt machen und die Preise runtergehen lassen.
Im Fazit bietet dieser 3D-Druck eine sehr gute und überzeugende Detaillierung und ein, bis auf die Lackierung und Beschriftung, fertiges Modell.
Der Wagen ist in 3 Varianten erhältlich:
Wagen mit Rungen: http://shpws.me/FrOc
Wagen ohne Rungen: http://shpws.me/FrOd
Wagen mit Stirnrungen: http://shpws.me/FrOA
Euer Heiko
Aktualisiert am 25.04.2015